Als Korrekturleserin & Lektorin
Viele würden es vielleicht als Macke bezeichnen. Ich bezeichne es selbst als Hobby: Die Suche nach Schreibfehlern. Sie ist so sehr in mir verankert, dass ich keinen Text mehr lesen kann, ohne gleichzeitig nachzusehen, ob alles richtig geschrieben ist. Gerade bei offiziellen Texten oder Texten von großen Firmen müssen in meinen Augen korrekt geschrieben sein. Und wenn ich Fehler finde, triumphiere ich und denke mir: Wenn ich das Korrektur gelesen hätte, wäre das nicht passiert.
Was für mich wichtig ist, ist, dass die Menschen verstehen, dass man nicht in allem gut sein kann. Und wenn man etwas nicht so gut kann, dass es andere Menschen gibt, die gerne helfen. Wer also lieber sichergehen will, dass seine Texte gut lauten, richtig geschrieben und leicht leserlich sind, kann sich darauf verlassen, dass ich Ihnen unter die Arme greife und Schriftstücke oder Bücher so anpasse, wie sie sein sollten.
Eine weitere Sache, wozu Korrekturleser gut sind, ist, dass es so gut wie unmöglich ist, selbst verfasste Texte Korrektur zu lesen. Wenn man einen Text selbst schreibt, weiß man was für Worte als nächstes kommen. Das Gehirn erwartet also bereits das Wort und verarbeitet nicht das tatsächlich Gelesene, sondern überschreibt es mit dem erwarteten Wort. Deswegen finden Menschen, die einen Text nicht selbst verfasst haben, wesentlich mehr Fehler, als der Verfasser selbst.
Aber was ist mit Korrektur-Programmen? Man kann sie verwenden, jedoch sind sie nicht zuverlässig. Immerhin erkennen diese Programme nicht den Sinn des Satzes, sie suchen nur nach Buchstabendrehern, wie z. B. „ncihts“. Menschen leisten bei Korrekturen eine wesentlich bessere Arbeit als Maschinen. Häufig zu sehen bei Zeitungsartikeln. Denn diese Artikel werden meist nicht mehr von einem Menschen Korrektur gelesen, sondern von automatisierten Programmen. Auch bei Namen ist das ein großes Problem. Denn gerade Namen, die im Deutschen nicht häufig sind, leiden oft unter diesen Programmen. So gesehen in einem Zeitungsartikel über Kim Jong-un. In dem Artikel hatte der Verfasser den Diktator nämlich „Kim Kong-un“ genannt. Einem Korrekturleser wäre dieser Fehler sofort aufgefallen. Ein Programm übersieht solche Fehler jedoch leicht.